Der oder die Abonnent*in möchte sich von deinem Newsletter abmelden und klickt auf den Abmeldelink. Natürlich kannst du ihn jetzt einfach von dannen ziehen lassen. Das musst du auch, wenn das wirklich gewünscht ist, aber warum nicht mit Stil abtreten?
Ein hoch auf die Abmeldung
Menschen kommen und gehen. Das ist normal. Auch bei einem Newsletter ist das nicht anders. Gründe dafür sind, dass sich Interessen ändern oder einfach nur aussortiert wird, weil die Flut an E-Mails reduziert werden soll. Und manchmal bist du davon betroffen.
In einem anderen Blogbeitrag habe ich dir erklärt, warum du eine Abmeldung positiv sehen solltest und welche Vorteile sie dir bringen.
Verständlicherweise ist es schade, wenn sich Menschen von deinem Newsletter abmelden. Doch wenn jemand gehen will, dann kannst und darfst du niemanden aufhalten. Im Gegenteil, die Abmeldung darf nicht schwieriger sein als die Anmeldung.
Aber das bedeutet ja nicht, dass du nicht noch einmal alles gibst, um einen letzten großartigen Eindruck zu hinterlassen. Immerhin ist die Abmeldung das, was sie von dir in Erinnerung behalten. Von daher ist ein professionelles Auftreten nicht nur bei der Anmeldung das A und O, sondern ebenso bei der Abmeldung.
Kannst du noch was tun?
Wenn sich jemand abmeldet, ist es eigentlich schon zu spät. Der oder die Abonnent*in hat längst mit dir abgeschlossen und jetzt kommt nur noch das „Formale“.
Zu diesem Zeitpunkt wird es eine große Herausforderung, denjenigen vom Gegenteil zu überzeugen. Im Grunde musst du immer dafür sorgen, dass der Gedanke „Ich melde mich von dem Newsletter ab.“ erst gar nicht aufkommt.
Das ist das Gleiche, wenn dich ein Personaler in einem Kündigungsgespräch fragt, ob man etwas tun kann, um dich zum Bleiben zu bewegen. Das ist viel zu spät, vorher war die Chance da. Jetzt hast du emotional mit dem Unternehmen bereits abgeschlossen. Eventuell gibt es sogar schon ein alternatives Angebot bei jemand anderem.
Und genauso ist es auch hier. Gehe regelmäßig in den Austausch mit deinen Leser*innen und frage, was sie bewegt, wo sie gerade stehen, wie du ihnen helfen kannst.
Der Vorteil ist, dass sie sich von dir wahrgenommen und wertgeschätzt fühlen. Wenn sie nur Informationen haben wollten, könnten sie auch ein Buch lesen.
Aber mir fehlt die Zeit für den Austausch
Ja, das verstehe ich. Vor allem wenn du schon eine große E-Mail-Liste hast, kannst du nicht jede E-Mail lesen. Hinzu kommt, dass du denen auch antworten solltest, die sich die Mühe machen, dir eine Rückmeldung zu geben. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Segmentiere die Abonnent*innen. Du musst nicht alle auf einmal anschreiben. Tausch dich zum Beispiel mit denjenigen aus, die am längsten (oder am kürzesten) in deinem Newsletter sind.
- Schreibe alle an, aber immer grüppchenweise, sodass du deren Antworten abarbeiten kannst.
- Hole dir Unterstützung einer virtuellen Assistenz, die dir bei der Auswertung und dem Beantworten hilft.
- Das Einfachste ist, wenn du eine Umfrage erstellst und deine Leser*innen bittest, daran teilzunehmen. Bereite deine Fragen und Antworten gut vor, damit du daraus auch wirklich Rückschlüsse für dich ziehen kannst.
Wie oft du in den Austausch mit deinen Abonnent*innen gehst, ist dir überlassen. Höchste Zeit wird es, wenn du feststellst, dass sich mehr Menschen ab-, als anmelden. Denk aber immer daran, dass sich die Lebensumstände und Interessen der Leute ändern und somit Abmeldungen bis zu einem gewissen Grad völlig normal sind. Also nur keine Panik 😉.
Mit der Anmeldung Punkten
Was hat die Anmeldung mit der Abmeldung zu tun? Gute Frage, aber oben sagte ich bereits, dass du handeln musst, bevor jemand gehen will. Je früher du auf die Bedürfnisse eingehst, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie bleiben:
- Frage bereits bei der Anmeldung, für welche deiner Themenbereiche sie sich interessieren. In Zukunft wirst du Ihnen nur diese zukommen lassen.
- Bring in Erfahrung, wie oft sie von dir hören wollen. Manche schaffen es einfach nicht, in der Woche drei bis vier Newsletter von dir zu lesen. Von daher kannst du verschiedene Sendefrequenzen anbieten.
- Etwas verrückt, aber vielleicht ist es etwas für dich: Biete den Newsletter-Leser*innen zusätzlich ein Audio an, das sie unterwegs hören können. Eine gute Mischung aus Newsletter und Podcast. Nur wer dich abonniert hat, erhält die Möglichkeit, dich auf die Ohren zu bekommen. Berücksichtige aber den größeren Zeitaufwand.
Eine Empfehlung an Anfänger: Sofern du gerade mit deinem Newsletter startest, empfehle ich dir, zu Beginn nichts zu verkomplizieren. Du hast genug damit zu tun, die Technik in den Griff zu bekommen, Routine reinzubringen und eine Themenauswahl zu treffen. Später kannst du dein System immer noch anpassen.
Abgang mit Stil
Wenn alles nichts hilft, dann musst du die Menschen gehen lassen. Mach das mit erhobenem Haupt. Also Kopf hoch und Krönchen richten. Hinterlasse zum Schluss einen positiven Eindruck. Das erreichst du, indem du auf folgende Punkte achtest:
- Gestalte eine Abmeldeseite mit deinem Branding. Gib dabei noch einmal alles und „wirf“ diese nicht nur lieblos hin.
- Verabschiede dich mit ein paar freundlichen Worten und bedanke dich für die Zeit.
Nutze die Abmeldung
Die Abmeldung ist der letzte Kontaktpunkt, den du mit deinen Abonnent*innen hast. Ist diese abgeschlossen, darfst du keine E-Mail mehr schicken, also nutze das:
- Bitte darum, kurz an einer Umfrage teilzunehmen, warum jemand sich abgemeldet hat. Beachte dabei, dass diese nicht zwingend sein darf, um sich aus dem Newsletter auszutragen. So zeigst du, dass dir die Meinung wichtig ist und du immer bereit bist, Änderungen vorzunehmen und dich zu verbessern.
- Weise auf andere Social Media-Kanäle und deinen Blog hin, vielleicht war nur der Newsletter nicht das richtige Medium für deine Abonnent*innen.
- Stelle Rabattgutscheine zur Verfügung. Vielleicht kommen die Leser dann als Kunden zurück.
- Stelle ein letztes kleines Geschenk zur Verfügung, zum Beispiel ein Workbook, damit wirst du sicherlich überraschen und wirklich positiv in Erinnerung bleiben.
Bei den letzten beiden Punkten kommt jetzt bestimmt ein Aufschrei: Aber dann melden die sich nur an, damit sie etwas kostenloses abstauben! Ja, da stimme ich dir zu. Diese Leute wird es immer wieder geben, doch wer sich nur anmeldet, weil er das Geschenk haben will, hätte vermutlich sowieso nie gekauft. Was willst du mit denen?
Wie geht es weiter?
Durchlaufe deine eigene Abmeldung und betrachte diese aus Sicht der Abonnent*innen. Willst du so in Erinnerung bleiben oder besteht hier Handlungsbedarf? Frag auch gerne Freunde und Bekannte nach ihrer Meinung, um so verschiedene Blickwinkel zu erhalten. Manchmal ist man selbst ja betriebsblind.
Jetzt bist du dran
Worauf sollte man bei einer Abmeldung zusätzlich achten? Hast du weitere Ideen, um zum Schluss noch einmal richtig zu beeindrucken? Schreib es in die Kommentare.
PS: Du benötigtst Unterstützung bei deinem Newsletter? Dann kontaktiere mich. Ich freue mich auf deine Anfrage.
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