Listen- oder tagbasiertes System – was passt zu deinem Unternehmen

02.11.2023 | E-Mail-Marketing, E-Mail-Marketing-Grundlagen

Nimm ein tagbasiertes E-Mail-Tool! Nein, listenbasiert ist viel besser! Und weißt du was? Beide haben recht, aber das hilft dir nicht, dich zu entscheiden oder irre ich mich? Viel wichtiger ist, dass du für dich herausfindest, welches System zu dir und deinem Unternehmen passt. Und damit du dich nicht von allen Seiten anbrüllen lassen musst und am Ende gar nicht weißt, was du machen sollst, schauen wir uns an, wie du deine eigene Entscheidung treffen kannst.

Was ist das listenbasierte System

Bei einem listenbasierten System verwaltest und organisierst du deine Abonnent*innen in spezifischen Listen. So kannst du gezielt Kampagnen senden und zwar immer an diejenigen, für die es relevant ist. Damit  förderst du die Kundenbindung und kannst Umsätze steigern.
Hier sind einige Beispiele nach denen du deine Listen sortieren kannst.

  • Interessen
  • Verhaltensweisen
  • Demografische Aspekte
  • Wissensstand
  • Kaufverhalten

Je kleinteiliger du deine Kategorien definierst, desto besser kannst du die E-Mail auf die passenden Abonnent*innen abstimmen.

Welche Vorteile hat das listenbasierte System

  • Mit separaten Listen segmentierst du deine Kunden nach verschiedenen Themen.
  • Es bietet eine klare Trennung zwischen verschiedenen Abonnentengruppen.
  • Diese Vorgehensweise eignet sich für Unternehmen, die gut definierte Zielgruppen haben und klar abgegrenzte Botschaften senden möchten. Zum Beispiel, wenn du zwei Angebote hast, die sich an verschiedene Interessenten richten.
  • Abonnent*innen können sich von bestimmten Listen abmelden und so ihre Präferenzen an Informationen gezielt selbst bestimmen.

Welche Vorurteile bzw. Nachteile hat das listenbasierte System

  • Bei einem listenbasiertem System besteht weniger Flexibilität, wenn es darum geht, innerhalb der Liste bestimmte Zielgruppen zu filtern und diesen Nachrichten zu schreiben.
  • Das Verwalten und Organisieren großer und vieler Listen kann zeitaufwändig werden.
  • Wenn du regelmäßig an eine große Liste schreibst, ohne dabei deren Interessen zu berücksichtigen, weil du nicht segmentierst, kann die Abmelderate steigen.
  • Eventuell fallen höhere Kosten an. Das ist der Fall, wenn ein E-Mail-Tool nach Anzahl von Abonnent*innen berechnet. Ist nun ein Kontakt auf mehreren Listen, kann es sein, dass dein E-Mail-Tool-Anbieter es jedes Mal als separaten Kontakt wertet.
  • Mehr Aufwand beim Abmelden. Wenn deine Abonnent*innen auf mehreren Listen sind, ist der Aufwand höher, um sich von allen abzumelden.

Den letzten Punkt habe ich bereits selbst erlebt. Ich wollte mich von einem Newsletter abmelden und klickte auf den Abmeldebutton. Daraufhin wurden mir 6 verschiedene Listen angezeigt, bei denen ich mich wohl mit der Zeit eingetragen hatte. Ich musste mich dann von jeder einzeln abmelden, was echt mühsam war.

Was ist das tagbasierte System

Nachdem wir nun geschaut haben, was ein listenbasiertes System ausmacht, wenden wir uns nun dem tagbasierten System zu.
Ein tagbasiertes System bezieht sich auf die Methode, mit der Kontakte markiert oder kategorisiert werden können. Dabei werden spezifische Tags oder Etiketten verwendet, um die Kontakte in verschiedene Gruppen oder Segmente einzuteilen. Du hängst also mit jedem Tag eine weitere Information deinen Abonnent*innen an.
Beispielsweise könnte man Kontakte, die sich für ein bestimmtes Produkt interessieren mit einem entsprechenden Tag versehen und Kontakte, die an Webinaren teilgenommen haben mit einem anderen Tag markieren.
Wenn du nun einer bestimmten Zielgruppe, passend zu ihrem Tag, eine Information zukommen lassen willst, filterst du nach genau diesem Tag. So kannst du zielgerichtet die Menschen anschreiben. Da einem Kontakt mehrere Tags zugeordnet werden können, lassen sich die Abonnent*innen nach diesen flexibel segmentieren.

Welche Vorteile hat das tagbasierte System?

  • Bessere Zielgruppensegmentierung: Durch das Tagging-System kannst du E-Mail-Listen in kleinere, spezifischere Segmente unterteilen. Dadurch können E-Mails an bestimmte Interessen oder Verhaltensweisen angepasst werden, wodurch du zielgerichtet Kontakte anschreiben kannst.
  • Personalisierung: Tags ermöglichen eine personalisierte Ansprache jedes einzelnen Abonnenten. Du kannst individuelle Informationen erfassen und so maßgeschneiderte E-Mails versenden.
  • Automatisierung: Tags können verwendet werden, um automatisierte E-Mail-Kampagnen auszulösen. Wenn ein Abonnent bzw. eine Abonnentin bestimmte Aktionen ausführt oder ein bestimmtes Tag erhält, kann das E-Mail-Tool automatisch vordefinierte E-Mails senden. Dadurch wird der Arbeitsaufwand reduziert, was die Effizienz steigert.
  • Eignet sich für Unternehmen, die eine detaillierte Kundensegmentierung benötigen und personalisierte Inhalte anbieten möchten.

Welche Vorurteile bzw. Nachteile hat das tagbasierte System?

  • Das tagbasierte System kann zu Beginn kompliziert und schwierig zu verstehen sein.
  • Es führt zu einer unübersichtlichen Datenbank, wenn Tags nicht gezielt und mit prägnanten Informationen genutzt werden.
  • Du als Nutzer des E-Mail-Tools bist dazu gezwungen, für jede einzelne Aktion oder Interaktion deiner Abonnent*innen Tags zu erstellen, wenn du Informationen in ihrem Profil hinterlegen willst, was natürlich Zeit kostet.
  • Es kann zu Fehlern bei der Zuordnung von Tags kommen, die zu unerwünschtem Versenden von E-Mails führen, was natürlich peinlich ist.
  • Wenn jemand sich aus deiner E-Mails abmelden will, geschieht dies direkt für alle E-Mails. Hier besteht durch die Abonnent*innen keine Wahl, einzelne Themen auszuschließen.

Den letzten Punkt kann man jedoch vermeiden, wenn man von Anfang an mit den Abonnent*innen interagiert und fragt, was sie interessiert. Weiß man das, setzt man die entsprechenden Tags und sendet gezielt diese Inhalte.

Für wen ist welches System besser geeignet?

Ganz ehrlich, hier gibt es kein richtig und kein falsch. Das hängt davon ab, was du individuell für dein Business brauchst bzw. was du vorhast. Und noch mehr hängt es davon ab, womit du lieber arbeitest.

Beim listenbasierten System hast du weniger Möglichkeiten innerhalb der Listen noch einmal gezielt zu segmentieren. Bei einigen E-Mail-Tool-Anbietern hast du auch weniger Optionen automatisiert E-Mails zu versenden. Aber das kannst du bereits im Vorfeld oder in der Testphase prüfen. Eine Willkommenssequenz ist in der Regel immer möglich.
Beim tagbasierten System kannst du hingegen sehr gezielt die Kunden filtern, die gerade genau auf dein Produkt passen. Voraussetzung ist natürlich, dass du deine Tags im Griff hast. Schreibst du nur „Webinarteilnehmer*in“ und hast aber 3 Webinare, ist der Tag wertlos. Du musst dir also eine gute Struktur anlegen, damit du beim tagbasierten System die Informationen findest, die du brauchst.
Aber gerade, wenn man am Anfang steht, ist die Entscheidung nicht leicht. Also hier ein paar Fragen, die du dir stellen kannst:

Zielgruppensegmentierung

Überlege dir, wie du deine E-Mail-Abonnenten segmentieren möchtest. Wenn du deine Kontakte in spezifische Kategorien einteilen möchtest, um gezielte Inhalte zu versenden, könnte ein tagbasiertes Tool besser geeignet sein. Wenn du hingegen eine einfache Aufteilung in separate Listen bevorzugst, ist ein listenbasiertes Tool ausreichend.

Flexibilität und Personalisierung

Mach dir Gedanken, wie individuell du deine E-Mails gestalten möchtest. Wenn du eine hohe Flexibilität wünschst, um verschiedene Tags zu verwenden und personalisierte Inhalte zu erstellen, könnte ein tagbasiertes Tool besser geeignet sein. Listenbasierte Tools können jedoch auch personalisierte Inhalte bieten, wenn du separate Listen für verschiedene Zielgruppen erstellst. Wichtig ist hier nur den Überblick zu behalten.

Automatisierung

Überlege dir, ob du automatisierte E-Mail-Kampagnen einrichten möchtest. Tagbasierte Tools bieten in der Regel erweiterte Automatisierungsfunktionen, um basierend auf den Tags bestimmte Aktionen auszulösen. Listenbasierte Tools können jedoch auch grundlegende Automatisierungsfunktionen bieten, wie beispielsweise Willkommens-E-Mails.

Skalierbarkeit

Überlege dir, wie groß deine E-Mail-Liste in Zukunft werden könnte. Wenn du eine wachsende Liste von Abonnent*innen hast, solltest du ein Tool wählen, das skalierbar ist und mit deinem Unternehmen mitwachsen kann. Außerdem musst du bei den Kosten darauf achten, ob Kontakte auf den E-Mail-Listen mehrfach gezählt werden, wenn sie sich öfter eintragen.

Benutzerfreundlichkeit

Teste verschiedene tagbasierte und listenbasierte E-Mail-Tools, um festzustellen, welches dir am besten liegt. Überlege, welche Benutzeroberfläche und welche Funktionen für dich am intuitivsten sind. Ein benutzerfreundliches Tool kann dir Zeit sparen und die Effizienz steigern.

Inzwischen bieten viele Systeme auch beide Optionen an. Im Zweifel achte darauf, dass du sowohl Tags erstellen, als auch Listen generieren kannst. Am Wichtigsten ist jedoch der letzte Punkt. Ich kann nicht oft genug betonen, wie wichtig es ist, dass du dich mit deinem E-Mail-Tool wohlfühlst. Also testen, testen, testen 😉.

Wie geht es jetzt weiter?

Beantworte für dich und dein Unternehmen die Fragen und überlege dir, welches System besser zu dir passt.

Jetzt bist du dran?

Hast du dich bereits für ein E-Mail-Tool entschieden? Auf welches System fiel deine Wahl und warum? Schreib es in die Kommentare.

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